• Einzigartige Weine Pfälzer Jungwinzer
  • Regional - Nachhaltig - Fair
  • Keine Versandkosten ab 18 Flaschen
  • JuSchG: Bestellung ab 18 Jahren
  • Direkt vom Winzer
  • Einzigartige Weine Pfälzer Jungwinzer
  • Regional - Nachhaltig - Fair
  • Keine Versandkosten ab 18 Flaschen
  • JuSchG: Bestellung ab 18 Jahren
  • Direkt vom Winzer

Weitere Weine des Weingut Rings finden Sie hier.

Steffen und Andreas Rings

Nachdem Steffen und Andy Rings ihr Weingut im Turbogang an die Spitze der deutschen Weinszene katapultiert haben und dieses über die Jahre immer weiter gewachsen ist, wurde es im Familienweingut im Neubaugebiet von Freinsheim langsam ganz schön kuschelig und Platz zum raren Gut. Jetzt können die Geschwister aufatmen. Der Kellerneubau am Ortsrand wird nun endlich ihren Weinen all den Platz und somit vor allem die Zeit bieten, die ihnen gebührt.

Dass es ein wahres Schmuckstück ist, ist kaum zu übersehen. Noch ist die Straße hinauf zum neuen Weingut eine Schotterpiste, doch das soll sich bald ändern. Die Adresse steht schon fest: Am Gottesacker 1 wird sie lauten. Die aktuellen Navigationssysteme kennen die Adresse noch nicht, aber das ist auch nicht weiter schlimm, denn das Weingut ist weithin sichtbar. Ortskundige orientieren sich am besten an dem romanischen Friedhofsturm aus dem 12. Jahr- hundert – direkt daneben erstrahlt der Kellerneubau in neuem Glanz. Gottesacker ist übrigens eine alte Bezeichnung für einen Friedhof, so erklärt sich auch die Adresse. „Dass wir irgendwann mal aussiedeln, war immer klar“, berichtet Steffen Rings. „2005 haben wir den ersten Anlauf unternommen, am Ortsrand von Freinsheim zu bauen. Doch zwei angepeilte Projekte konnten nicht verwirklicht werden“, rekapituliert er und ist noch immer erstaunt, wie viele Anlaufschwierigkeiten mit dem Bauen verbunden sind.

„Zuerst wollten wir auf unseren Lagen westlich von Freinsheim bauen“, ergänzt Simone Rings, „doch solange nicht klar war, ob noch eine Westumgehung gebaut wird, konnten wir nicht planen. Bei einem zweiten Anlauf hieß es dann, wir seien mitten im Vogelschutzgebiet und könnten deswegen nicht bauen.“ So dauerte es über ein Jahrzehnt, bis die Familie endlich den Schritt zur neuen Kellerei gehen konnte. „Heute sind wir mehr als zufrieden, dass wir diesen Standort gewählt haben“, ist Simone Rings froh. Die erste Ernte ruht schon sanft im neuen Keller, der pünktlich zur Lese 2018 fertig geworden ist. Ein Paradies für den Tüftler Andy Rings.

2015 ging es los mit der Planung und im Juni 2017 begann der Bau. „Wir haben zunächst mal alle Wege festgelegt, die der Wein nehmen muss“, erfahre ich. Von der Traubenannahme über die Fassreife bis hin zur Abfüllung wurden alle Arbeitsschritte kritisch durchleuchtet „und dann haben wir alles drumherum geplant. Am wichtigsten war es uns, die ganze Struktur so einfach wie möglich zu halten“, erklärt Steffen Rings, der in der Bauphase auch kurzerhand die Bauleitung übernommen hat und nichts dem Zufall überlässt.

Mit viel Liebe zum Detail verwirklicht die Familie nun ihren Traum von der perfekten Kellerei aus Holz, Beton, Stahl und Glas ... Und Stef- fen Rings sorgt überall für individuelle Akzente. Da wird auch schon mal eine Tür selbst gebaut, Holzfassaden individuell gestaltet oder Accessoires entworfen. Als allererstes sticht aber die Tischtennisplatte ins Auge, die mitten in der Halle steht und nur darauf wartet, dass man sich einen Schläger schnappt und ein paar Bälle drischt. Und so dauert es auch nicht lange, bis die Brüder sich ein schnelles Match liefern. Spätestens jetzt merkt man, wie gut die drei Geschwister sich verstehen – beim Tischtennis fliegen jedenfalls die Funken und es wird ausgelassen gelacht.

Die Aufgaben im Weingut sind so verteilt, dass sie sich nicht in die Quere kommen: Während Andy Rings sich um den Keller und den Ausbau der Weine kümmert, ist Steffen für den Außenbetrieb zuständig und Simone, die erst noch einen Umweg über die Pharmaindustrie genommen hat, ist seit 2015 fest im Betrieb und seitdem für Marketing und Export zuständig. „Wir haben uns als Kinder schon gut verstanden ... Aber zusammen zu arbeiten ist noch mal etwas anderes“, erzählt Simone, die nach ihrer Ausbildung zur Sommelière dann doch ihren Traumjob im Familienbetrieb gefunden hat.„Wir mussten erst mal ausprobieren, ob das mit uns klappt. Aber es klappt super.“ Beim Tischtennis wie im täglichen Miteinander.

Was den Neubau betrifft, so stößt hier Design auf höchste technische Ausstattung, guter Geschmack auf Präzision. Das ganze Objekt ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Die Kellerei ist zum großen Teil in den Hang gebaut, damit das Erdreich für eine perfekte Klimatisierung sorgt, auf dem Dach wird noch eine Photovoltaikanlage installiert, die für den Stromverbrauch des Betriebs sorgen wird. Und draußen gibt es eine Zisterne, die 60 000 Liter Wasser fasst, um nicht mit dem Trinkwasser arbeiten zu müssen. Ein perfekter Kreislauf. „Es sind 70 Prozent, die im Hang liegen, das Kellergebäude ist komplett erdüberschüttet“, berichtet Steffen Rings. Damit ist die Klimatisierung auf natürlichem Weg gesichert. „Und die Kellerei steht nicht wie ein Klotz im Weinberg“, ist Steffen froh. Über 6000 Kubikmeter Erdaushub hat es gegeben, darüber staunen die Geschwister immer noch. Insgesamt sind es 2000 Quadratmeter Fläche, was eine perfekte Spielwiese für den Perfektionisten Andy bietet. „Unser Grundgedanke ist, ohne zu pumpen zu arbeiten und alles auf einer Ebene zu haben“, berichtet er. Von der Vorsortierung in Kisten über die Überschwallung bzw. Remontage während der Maischegärung bis hin zur Vinifizierung in kleinen Gebinden; in dem neuen Keller muss er sich über Platzmangel und Behelfsmöglichkeiten keine Sorgen mehr machen. „Wir legen großen Wert auf kleine und aromatische Trauben, was schon eine extreme Selektion nötig macht“, berichtet Andy Rings, der auf naturbelassene Weine und Spontangärung setzt.

Auch bei den Basisqualitäten werden die Trauben per Hand gelesen und im Keller haben sie alle Zeit der Welt. „Wir wollen die gläserne Produktion“, sagt Steffen. „Gäste dürfen gerne sehen, wie gearbeitet wird.“ So ist in der neuen Kellerei alles offen und zugänglich.

Beim Rundgang dürfen wir auch gleich den neuen Jahrgang probieren, der in den Fässern und Tanks gärt und man erkennt direkt die Handschrift der Rings-Weine. Straff sind sie, komplett durchgegoren und sehr puris- tisch. Der Riesling Saumagen schon jetzt mit einem wahnsinnigen Druck und Grip und dabei kühl und mineralisch-würzig, die Spätburgunder kräutrig und konzentriert und alle Fassproben kompromisslos trocken und sehr präzise. Einen neuen Wein gibt es auch im Portfolio: den „Kalk und Stein“, eine Cuvée aus Chardonnay und Weißburgunder, der ein Jahr im Barrique ausgebaut wird und schon jetzt tolle salzige Würze und feinschmelzige Eleganz zeigt. „Unser Weißbur- gunder war uns immer zu brav“, sagt Andy Rings. „So wird ein Schuh draus“, lächelt er ... Steffen und Andy Rings bewirtschaften heute 36 Hektar Rebfläche und haben in den vergan- genen Jahren in Rekordzeit den Fassweinbetrieb des Vaters in eines der Vorzeige-Weingüter der Pfalz umgewandelt.

Mit ihren Rieslingen und Spätburgundern, die jeweils 30 Prozent der Reb- fläche ausmachen, machen sie über die Grenzen hinaus Furore. Seit 2015 sind sie Mitglied im VDP und seit 2017 sind die Weine eco-zertifiziert. Aber abgehoben sind sie dennoch nicht, sondern bodenständige Handwerker, denen das Produkt Wein am Herzen liegt und nicht das ganze Drumherum. „Ich habe mit 15 Jahren eine Winzerlehre gemacht und die Ausbildung zum Weintechniker in Bad Kreuznach“, berichtet Steffen Rings, der quasi bei Null angefangen hat. „Mein Vater hat mir alle Freiheiten gelassen und nie reingeredet. Aus heutiger Sicht ist das klasse, damals war mir die Verantwortung manchmal zu viel“, bekennt er rückblickend. Mit dem Jahrgang 2001 begann er, die Weine auf Flaschen abzufüllen, 2006 stieß dann Andreas dazu, der ebenfalls die klassische Winzerausbildung machte und den Weintechniker in Kreuz- nach ... 2008 wurde das Weingut auf die beiden überschrieben und der Höhenflug ließ sich danach nicht mehr aufhalten.

Mit der neuen Kellerei wird nun ein klares Zeichen gesetzt, sie ist zum einen die perfekte Spiel- wiese für die experimentierfreudigen Winzer und ist auch ein schmuckes Vorzeigeobjekt, um Gäste zu empfangen, Weinproben durchzuführen und Kellerführungen zu machen. Und steht man dann erst in der schicken Vinothek im ersten Stock, hat man einen spektakulären Blick nach draußen auf die umliegenden Weinberge ... Wie auf ein Stichwort rollt plötzlich ein 40-Tonner die Auffahrt hoch und bleibt vor dem Eingang stehen. Drei Paletten Wein werden abgeholt, die nun ihren Weg nach New York antreten. Den Geschwistern sieht man an, wie froh sie sind, dass ein solch großes Vehikel nun einfach vorfah- ren kann. „Bis vor Kurzem mussten wir uns am Bahnhof treffen, bei uns in die Straße kam ein solcher Riese gar nicht rein“, berichtet Simone und wickelt geschwind den Auftrag ab.

Neue Zeiten brechen an, Zeiten, in denen die Logistik bequemer wird. Und die Weine alle Zeit zum Reifen bekommen, die sie benötigen. Noch sitzt man auf Bierbänken in der Vinothek, doch die Eröffnung des Weinguts rückt immer näher; sie wird irgendwann im Sommer 2019 statt- finden – und das dann doch mit allem Drum und Dran. I

Quelle: Meiningers Weinwelt, Ausgabe 02/2019. Zur Verfügung gestellt von: Weingut Rings.